Montag, 19. November 2007

Grußwort von Dieter Löffler

Hallo, Ihr Lieben,

ich finde es toll, dass Ihr nach so langer Zeit ein Klassentreffen plant. Dadurch erreicht Ihr einen größeren Kreis der potentiellen Teilnehmer gegenüber einem Abituriententreffen aus den ehemaligen Klassen 5f bis 10f und 11e.

Zu Beginn des Schuljahres 1975/76 fanden sich am ersten Schultag in der Klasse 5f 21 Mädchen und 14 Jungens am naturwissenschaftlich geprägten Otto-Hahn-Gymnasium - nomen est omen - ein, das gewöhnlich überwiegend vom männlichen Geschlecht dominiert war. Es fällt mir erst jetzt beim Schreiben dieser Zeilen wie Schuppen von den Augen: damals übernahmen die Frauen die Herrschaft. Deutschland und in Kürze die USA werden von Frauen regiert. Was wir Männer nie wahrhaben wollten, von je her haben Frauen in den Familien das Regiment.

Als Kai mich anrief, hat er mich gleich zum Dienst verpflichtet. Bei den vielen „Damen“ in der Klasse mussten zunächst die neuen Namen gefunden werden. Aber da ich Ahnenforschung betrieben habe, um die weißen - nicht dunklen - Flecken in meiner Vergangenheit auszufüllen, war ich auf diese Aufgabe gut vorbereitet.

Die Arbeit des Klassenlehrers in Eurer Klasse hat mir immer Spaß gemacht, auch wenn es bisweilen Schwierigkeiten gab. Es war schön zu beobachten, wie die in der Sexta zumeist braven Schülerinnen und Schüler dann in späteren Klassenstufen eckig und kantig wurden und es viel Aufwand bedurfte, sie von der Richtigkeit der einen oder anderen Maßnahme zu überzeugen. Aber mich haben Schwierigkeiten ja immer schon gereizt, sonst hätte ich es nicht so lange als Klassenleiter „ausgehalten“.

Vergessen habe ich Euch nie! Aufgefrischt wurde die Erinnerung immer wieder. Sei es, dass ich Euch Ehemalige selbst getroffen habe, dies auch schon mal um Mitternacht in der U-Bahn-Station Friedrichstraße, Berlin, oder aber hier in Saarbrücken. Dann wurde immer von alten Tagen erzählt und Kenntnisse über das Ergehen von Mitschülern ausgetauscht. Aber auch Eltern, die von ihren mittlerweile erwachsenen Kindern erzählten, oder Geschwister, die ich traf, oder die in meiner Klasse hospitierten und mir das Neueste „hinterbrachten“. Kontakt wurde auch wieder geknüpft, wenn die Ehemaligen eigene Kinder am OHG anmeldeten.

Viele von Euch hat es ja im wahrsten Sinne des Wortes in die ganze Welt verschlagen. Es bewahrheitet sich also nicht, dass Saarländer nur im Saarland bleiben wollen.

Seit meinem 65 ½ Lebensjahr bin ich in Pension. Das Kollegium meinte übereinstimmend, dass ich es in der Pension nicht aushalten würde. Hätte man mir angetragen, noch zwei Jahre dranzuhängen, hätte ich wahrscheinlich ja gesagt. Aber einmal pensioniert, habe ich mich nicht mehr in die Schule zurückgesehnt, ich genieße das nicht mehr Fremdbestimmtsein und Interessensgebiete habe ich genug. Nette Kontakt zur Schule und zum Kollegium pflege ich natürlich noch immer.

Ich würde mich freuen, wenn die bzw. der eine oder andere mir einmal per E-Mail erzählen würde, wie es ihr/ihm in der langen Zeit seit Schulende ergangen ist. Dank im Voraus!

So grüße ich Euch für heute recht herzlich.

Dieter Löffler

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